Zur Gemeinderatsdiskussion bezüglich Luftfiltern für die Neufahrner Schulen.

Auch wir befürworten Luftfilter und haben uns für eine nachhaltige Lösung mit sinnvollen Geräten eingesetzt.

Sowohl in der Gemeinderatssitzung im Juli, als auch im August wurde über die Beschaffung von mobilen Luftfiltern für Schulen und Kindertageseinrichtungen entschieden.

Unser Vorschlag war Frischluft durch ein dezentrales Lüftungssystem in die Räume zu bringen und die verbrauchte Luft nach Außen abzuführen. Das wird von allen Gutachten unstrittig als die beste Lösung angesehen und mit 80% von der BAFA gefördert. Diese Alternative Lüftung wäre etwas aufwändiger gewesen, ist dafür nachhaltig auch für folgende Schülergenerationen sinnvoll, da diese auch das CO2-Problem in Innenräumen löst und andere Schadstoffe ebenfalls gefiltert werden.

Mobile Filter wälzen die Luft im Raum erst einmal um, bevor dann gefiltert wird. Steht zum Beispiel ein mobiler Filter im Klassenraum an der Rückwand, bläst dieser seine gereinigte Innenraumluft nach vorne in den Raum. Kinder die davor sitzen atmen aus, die warme Atemluft steigt nach oben und durchmischt sich bis die Luft vorne an der Tafel angekommen ist. Hier sinkt die Luft ab und wird durch den Luftstrom des Filtergerätes am Ende des Klassenraumes wieder durch den Raum zurück zum Luftfilter gezogen und erst dort erneut gefiltert. Die Wirkung der Filter ist dabei nicht das Problem, sondern der Weg der Luftpartikel zum Filter. Mit mobilen Luftfiltern schaffen wir nur eine „Zusatzlösung“ zum regelmäßigen Lüften. Das Lüften wird durch die mobilen Luftfilter nicht obsolet, es bleibt absolut notwendig.

Mit dezentralen Lüftersystemen würde das ständige Lüften der Zimmer entfallen. Der  Gemeinderat hat in Mehrheit gegen diese Lösung gestimmt und sich ausschließlich für die Beschaffung von mobilen Luftfilter entschieden. Das Hauptargument war hier die schnelle Beschaffung der Filter möglichst noch vor den Herbstferien und damit die rechtzeitige Einführung vor der kälteren Jahreszeit.

Wir Grünen bedauern sehr, dass auch die Prüfung, ob und in welcher Form die bessere dezentrale Lüftungsvariante mit 80% BAFA-Förderung nachgerüstet werden kann, mit 12:10 Stimmen in der August Sitzung abgelehnt wurde.

Nachfolgend noch der von uns im vorletzten Gemeiderat im Juli eingebrachte Antragsvorschlag:

Oberstes Ziel ist, dass unsere Kinder und Jugendlichen im nächsten Schuljahr und auch in den nachfolgenden Schuljahren durchgängig Präsenzunterricht wahrnehmen können und trotzdem eine Ansteckung mit Covid oder künftigen Mutanten / Viren zu vermeiden.
Das Ganze natürlich im optimalen Fall ohne Mund- und Nasenbedeckung, ohne Tests und ohne Mütze / Jacke im Winter.
Eine Raumkategorisierung ergibt die Art der Geräte.
Räume die nicht oder unzureichend gelüftet werden können, sollen umgehend mit Luftfiltern, sofern Sie den Förderichtlinien, die seit 14 Juli 2021 gelten ausgestattet werden. 
Alle anderen Räume sollen in diesem Zuge mit dezentralen Lüftungsystemen und Filtern ausgestattet werden, sofern auch diese den Förderichtlinien seit 14 Juli 2021 entsprechen. 
Wir schaffen damit noch mehr bessere Luft für die Kinder, da diese dezentralen Systeme fachlich und wissenschaftlich unumstritten die beste Lösung darstellen. 
Diese dezentralen System schaffen Frischluft in die Räume und reduzieren damit auch alle anderen Gase wie CO2-Ansammlung, die bei entsprechenden Konzentrationen (s. CO2-Ampeln) zu Müdigkeit führt. Diese Frischluftzufuhr ist essenziell zur Verbesserung der Raumluft, vor allem im Winter. 
Förderung bis 80% bei dezentralen Systemen.

Unabhängige Infos dazu: 
BAFA – Neueinbau stationärer RLT-Anlagen

https://www.bafa.de/DE/Energie/Energieeffizienz/Raumlufttechnische_Anlagen_neu/Neueinbau/neueinbau_node.html

Und auch die Süddeutsche hat sich der Problematik der mobilen Luftfilter (und der besseren festinstallierten Lüftungsanlagen) angenommen:

https://www.sueddeutsche.de/wissen/corona-pandemie-was-luftfilter-im-klassenzimmer-bringen-1.5400431