Vorstellung der Ergebnisse im Rahmen des Klimaschutzkonzeptes

Ein Beitrag unseres Gemeinderats und Referenten für Energie und Umwelt Dipl. Met. Frank Bandle

Vielen Dank an Herrn Schwindel unseren Klimamanager und an Frau Pöhlmann von der INEV für diesen  Zwischenbericht.

Die Potentialanalyse zeigt durchaus was alles an erneuerbaren Energieformen von PV bis hin zu Fernwärme und Geothermie bei uns möglich ist. Die wirtschaftlichen Aspekte sind jetzt ein weiterer Schritt diese Potentiale weiter zu betrachten. Und es wird deutlich, welches hohe Maß der Individualverkerhr an der CO2 Bilanz ausmacht. Das ist der Ansatz an dem jeder Bürger zur Reduzierung beitragen kann – jetzt und sofort. 

Und es gibt um den Bericht von meiner Seite zu ergänzen neue alarmierende Zahlen zum Klimawandel weltweit. Die Kollegen des  Potsdam Institut für Klimafolgenforschung (PIK) und weitere weltweite Institute beziffern inzwischen die laufenden Kosten des Klimawandels auf –  38 Billionen Dollar Schäden pro Jahr. Zur Verdeutlichung das sind 1 Million mal 1 Mio Dollar mal 38! Selbst wenn wir die Treibhausgasemmisionen jetzt rasch senken können, werden wir wegen des fortschreitenden Klimawandels im Schnitt – weiter mit ca  19% Einkommenverlust rechnen müssen (höhere Schadenssummen, höhere Versicherungsbeiträge, nicht versicherbare Schäden …).

Hohe Verluste wird es in den nächsten Jahren besonders in Europa und Nordamerika geben, noch stärker trifft es Südasien und Afrika. Die Schäden resultieren aus direkten und Folgeschäden durch Starkniederschläge, sowie extreme Temperaturdifferenzen, wie wir sie in den letzten Jahren verstärkt beobachten.
Auch die Starkniederschläge in den letzten Wochen in unserer Region sind dem fortschreitenden Klimawandel geschuldet, vor allem die Häufigkeit dieser Ereignisse nimmt zu.

Ein HQ100 Ereignis – ist inzwischen ein HQ10 oder HQ5 geworden.  D.h. ein ehemals hundertjähriges Hochwasser ist inzwischen alle 10 oder sogar alle 5 Jahre möglich. Das ist um den Faktor 10 bis 20 häufiger als früher. Und der Klimawandel im Süden Bayerns und in den Alpen beschleunigt sich zusehends.

Hier ist das 1,5 Grad Ziel bereits überschritten. Und auch weltweit sind die 1,5 Grad als Klimaziel wohl nicht mehr zu halten – unter 2 Grad zu bleiben heißt das Maß der Dinge. 2015 wurde das 1,5 Grad Ziel von der Weltgemeinschaft in Paris beschlossen. Man wollte bis 2050 unter 1,5 Grad Erwärmung bleiben. Jetzt 2024 / 2025 sind wir bei dieser Erwärmung bereits angekommen. 25 Jahre früher als 2015 angenommen.
Wir haben weltweit im Kampf gegen den Klimawandel ein gutes Jahrzehnt mehr oder weniger vergeudet, weggeworfen, schön geredet oder zerredet. Und was mir und meinen Kollegen noch größere Sorgen macht, ist, dass das 2 Grad Ziel inzwischen auch schon mehr als nur wankt. 

Die Gesamtkosten der Schäden durch den Klimawandel sind in Summe etwa das 80 fache unseres aktuellen Bundeshaushaltes. Rechnet man die Schadensumme auf uns deutsche Bevölkerung herunter, so sind es
1 Mio Euro pro Kopf, auf die gesamte Weltbevölkerung gerechnet immer noch 10.000 EUR pro Kopf.

Die Entscheidung ist einfach. Wir haben es in der Hand. Wir als Gesellschaft – angefangen im Kleinen bis hinauf ins Große. Wir müssen unser Handeln für den Klimaschutz beschleunigen.

Quelle: https://www.pik-potsdam.de/de/aktuelles/nachrichten/38-billionen-dollar-schaeden-pro-jahr-19-einkommensverlust-weltweit-durch-klimawandel#:~:text=38